persönlicher Kommentar / Leserbrief
Leserbrief zu: „Ein völlig anderer Ton im Bundestag - Wie der Einzug der AFD die Debatten verändert“ (KST 27.12.2017):
Mücken werden zu Elefanten, indem man sie aufbläst!
Wieder einmal bekommt die AFD (fast) eine Zeitungsseite Aufmerksamkeit. Tenor: Die AFD gegen den Rest der etablierten Parteien, die sich alle kräftig aufregen.
Die AFD hat das Prinzip unserer Empörungspresse erkannt:
Provozieren, Halbwahrheiten verkünden, die Gegner diffamieren - so komme ich in die Medien!
Besser eine schlechte Presse als gar keine Presse! Denn wer nicht in der Zeitung steht, existiert nicht!
Dieses Prinzip funktioniert aber nicht nur in Berlin, sondern auf bei uns im Heilbronner Kreistag.
Da werden Kreisräte verleumdet, sie wären über einen Sitz im SLK Klinik-Aufsichtsrat „gekauft“ worden.
Bei wenigen Hundert Euro Aufwandsentschädigung im Jahr eine lächerlicher Vorwurf.
Dass die Aufsichtsräte vom Kreistag mit den Stimmen der AFD gewählt wurden, sei nur am Rande erwähnt.
Aber der mediale „Erfolg“ blieb nicht aus: Seitenbreite Zeitungsberichte!
Die Folge: Die AFD freute sich über die enorm gestiegene Zahl von Internet-Zugriffen auf ihrer homepage!
Klar – Berichterstattung ist immer eine Gratwanderung!
Aber: Weniger (Zeilen) wäre hier manchmal mehr: Mehr Zeilen für wirklich dringende Themen und mehr Zeilen für konstruktive Vorschläge in den kommunalen Gremien.
Die AFD wäre ohne diese kontinuierliche Empörungsberichterstattung sicher nicht da, wo sie heute ist.
Inzwischen gilt aber:
Es ist wesentlich leichter aus Mücken Elefanten zu machen als umgekehrt.
Klaus Ries-Müller, Bad Rappenau
Wichtiger Hinweis:
Blogbeiträge stellen die persönliche Meinung einzelner Parteimitglieder dar. Diese kann in Einzelfällen von der Programmlage der Partei abweichend sein. Auch ist es möglich, dass zu einzelnen Themen und Aspekten in der ÖDP noch keine Programmlage existiert.