ÖDP-Fraktion im Gemeinderat Bad Rappenau stimmt gegen die Erschließung des Baugebiets „Neckarblick“

Der neuste Bericht des Weltklimarats (vom Sommer 2021) sagt eine Erderwärmung um 1,5 Grad bis 2030 voraus (bzgl. des weltweiten mittleren Temperaturanstiegs).
2018 prognostizierten die Wissenschaftler noch, dass diese 1,5 Grad erst 2040 überschritten werden. Vor ein paar Tagen war in der Kraichgau Stimme (11.5.22) zu lesen, dass die Weltwetterorganisation davon ausgeht, dass die 1,5 °C weltweit schon 2026 erreicht werden.
Fazit: Der Weltklimarat IPCC warnt vor einer deutlich rascheren globalen Erwärmung als bislang angenommen.  
Was heißt das für uns: Wenn wir heute ein Wohngebiet an die Kante eines Jahrhunderthochwasser bauen, dann ist gut möglich, dass diese Jahrhunderthochwasser in 10 oder 20 Jahren nicht mehr an das Baugebiet heranreichen, sondern dass das Gebiet dann unter Wasser steht!
Dazu kommt, dass der bereits heute geforderte Hochwasserschutz das Bauen bereits verteuert. Weiterhin muss noch ein 3 Meter hoher Lärmschutzwall und eine zusätzliche Entwässerung der Landstraße inklusive einer speziellen Regenwasserbehandlung installiert werden. Mehrkosten: 1,2 Mio. Euro. Das ist viel Geld für ein Baugebiet mit 32 Plätzen, nämlich genau 37 500 Euro pro Platz, oder 75 Euro pro Quadratmeter! Wohlgemerkt das sind nur die Mehrkosten!
Noch ein weiteres Argument gegen das Baugebiet: Damals wurde das Baugebiet damit begründet, dass wir mehr Kinder brauchen, um die Schule und den Kindergarten auszulasten. Davon sind wir zur Zeit weit entfernt. Sprich, wir fahren hier schon am Limit!
„Wir befürchten, dass die Grundstücke zum Schluss nicht mehr wirtschaftlich vermarktet werden können,“ so ÖDP Stadtrat Klaus Ries-Müller abschließend. „Aus all diesen Gründen wird die ÖDP-Fraktion gegen die Erschließung stimmen.